211 BASE
PATENT DESIGN
Vorteile gegenüber 1- Bolzen Mastfußsystemen
-
Kein ungewolltes Lösen des Mastfußes aus der Mastspur (deutlich gesteigerte Sicherheit)
-
Kein übertriebenes Festziehen des Mastfußes erforderlich
-
Kein festgebackener Mastfuß mehr, der mittels Werkzeug gelöst werden muss
-
Kein immer wieder aufs Neue suchen der optimalen Position
-
Gewicht nur ca. 260 Gr anstatt 350 Gr und mehr…
-
Niedrige Bauhöhe von nur ca. 69mm anstatt ca. 85 mm und mehr…
-
Gabel kann höher angeschlagen werden dadurch mehr Segelpower
-
Aufgeräumtes Design
-
Keine scharfen Kanten oder störende Hebel
-
Innenliegende Saftyleash (R3-Joint mit Aramidsehne)
-
Kann auch wie 1- Bolzen Mastfußsysteme genutzt werden! Dann weniger als 230gr!
Vorteile gegenüber 2- Bolzen Mastfußsystemen
-
Keine überstehende Mastfußplatte
-
Mehr als eine Mastfußposition einstellbar
-
Gewicht nur ca. 260 Gr. Anstatt ca. 350gr und mehr…
-
Niedrige Bauhöhe von nur ca. 69mm anstatt ca. 85 mm und mehr…
-
Gabel kann höher angeschlagen werden dadurch mehr Segelpower
-
Kostenersparnis bei 3 Boards von ca. 80 €
-
Aufgeräumtes Design
-
Innenliegende Saftyleash (R3-Joint mit Aramidsehne)
Idee
Wie so häufig kommt die Idee mit den Problemen oder auch negativen Erfahrungen, die man zwangsläufig in seiner Windsurfer Karriere durchlebt. Als Anfänger wählt man zumeist die günstigere Variante, welche in der Regel ein 1- Bolzen Mastfußsystem ist. Das Funktionsprinzip ist dabei immer dasselbe, nämlich den Nutstein in die Mastschiene führen und den Mastfuß festdrehen. Aber wie fest eigentlich? Und an welcher Stelle noch mal? Wird der Mastfuß zu fest angezogen, muss zur Demontage der Hammer her, ist er zu lose, löst er sich während der Fahrt, sodass im schlimmsten Fall Board und Segel voneinander getrennt werden. Neben der Problematik, das korrekte Drehmoment zu finden, zwingt einen der nicht korrekt positionierte Mastfuß zurück an den Strand. Alles Probleme, die man in der Brandung nicht unbedingt haben möchte. Natürlich gibt es noch die 2- Bolzen Mastfußsysteme, welche allerdings auch ihre Nachteile haben. Zum einen ist das die klobige Platte, welche auf dem Board bleiben kann, zum anderen natürlich auch der deutlich höhere Preis von ca. 90 € je Mastfuß sowie weiteren 30 € je zusätzlicher Mastfußplatte. Die aufwendigere Konstruktion kostet aber nicht nur, sondern bringt auch mehr Gewicht auf die Waage. Neben dem Preis und dem höheren Gewicht resultiert das System auch in einer höheren Bauform von ca. 85 mm. Alles nicht so befriedigend das Ganze, weshalb ich mir dachte, dass es besser geht und auch hier wie bei den ATW 277 das Funktionsprinzip der Aufteilung der wirkenden Kräfte gut funktionieren würde. Das Ergebnis ist eine Kombination aus beiden Systemen, also eine Art 2 in 1- Bolzen Mastfußsystem ohne die zuvor genannten Nachteile.
Was ist neu?
Bei der 211 – Base wurde schlicht und einfach eine Zerlegung der wirkenden Kräfte vorgenommen. Herkömmliche 1- Bolzen Systeme funktionieren über eine kraftschlüssige Übertragung der Kräfte. Je fester der Mastfuß also angezogen wird, desto sicherer sitzt dieser. Die 211 Base funktioniert im Prinzip genauso, wurde jedoch erweitert, sodass die horizontale Kraftkomponente durch einen fest verschraubten Nutstein wie bei einem 2- Bolzen Mastfußsystem aufgenommen wird. Nur das hierzu eben keine Mastfußplatte auf das Board geschraubt wird, sondern die Verschraubung in der Mastschiene stattfindet. Der letzte Freiheitsgrad, nämlich die Torsion, wird über Sicherungsstifte, die in die Mastschiene greifen, unterbunden. Die problematik des verutschens bisheriger 1- Bolzen Mastfüße innerhalb der Mastschiene wird so sicher unterbunden. Konstruktionsbedingt ergeben sich hieraus immense Voteile bezüglich der Performance, des Designs sowie der Funktionalität.
Warum ein Gummigelenk?
Die 211- Base kommt mit einem Gummigelenk. Entscheident hierfür ist das Material und die Geometrie. Viele Surfer machen sich diesbezüglich gar keine Gedanken und dennoch ist die Wahl des Gelenkes entscheidend. Wieso also kein Tendon oder auch Kardangelenk verwenden? Die Antwort hierauf hängt vom Einsatzgebiet ab. Mein bevorzugtes Revier ist die Welle. Damit zusammenhängend geht es auch über die ein oder andere Rampe. Bei der Landung wirken starke Kräfte auf den Mastfuß, welche durch ein Gummigelenk deutlich spürbar abgedämpft werden. Benutzt man hingegen ein Kardangelenk, so ist die dämpfende Wirkung gleich null. Ein Tendon - Gelenk wiederum hat einen wesentlich geringeren Querschnitt, sodass das Material im Vergleich zum Gummigelenk deutlich härter sein muss, sodass auch hier die Dämpfung wesentlich schlechter ist als beim Gummigelenk. Der Vorteil von Tendon- Gelenken liegt insbesondere in der niedrigen Bauhöhe, welche es dem Surfer erlaubt die Gabel höher anschlagen zu können. Wobei die Bauhöhe der 211- Base mit der von Tendon- Mastfüßen vergleichbar ist. Das Kardangelenk ist aufgrund dessen, dass es das Verbinden von Board und Segel ohne Kraftanstrengung ermöglicht, besonders für den Schulungsbetrieb geeignet.
Wozu die niedrige Bauhöhe?
Tendon- Gelenke werden hauptsächlich im Performancebereich eingesetzt. Die niedrigere Bauhöhe von bis zu 20 Millimetern gegenüber herkömmlichen Mastfußsystemen mit Gummigelenk erlaubt es dem Surfer dabei die Gabel höher anzuschlagen, wodurch sich der Flex im Top reduziert. Der Hebelarm des Mastes über der Gabel reduziert sich also, was physikalisch bedeutet, dass er steifer wird. Das Segel öffnet somit weniger und generiert dadurch mehr Power, wodurch eine höhere Performance möglich ist. Ein niedriger Mastfuß bedeutet somit eine bessere Angleit- performance sowie höhere Geschwindigkeiten. Die 211- Base liegt mit ca. 69 mm Bauhöhe nur ca. 6 mm über den angeblich niedrigsten Tendon- Mastfüßen von ca. 63 mm. Allerdings mit dem Unterschied, der wesentlich besseren Dämpfungseigenschaften eines Gummigelenkes.
Wo ist die Sicherungsleine?
Ich bin der Meinung, dass dieser außenliegende Gurt hässlich und auch störend ist, sowie die Erkennung von Beschädigungen am Gummigelenk erschwert. Der Umstand der schlechteren Erkennbarkeit von Beschädigungen mindert natürlich auch die Sicherheit, weshalb ich die Sicherungsleine in den Kern des Gummigelenkes verlegt habe. Durch den Kernbereich eines Bauteils verläuft die sogenannte Neutrale Faser. Die Neutrale Faser eines Bauteils ist der Bereich in dem die Spannung infolge eines Biegemomentes gleich null ist. Ein hohler Kern ist demnach statisch unproblematisch. Wenn jedoch der äußere Mantel auch nur einen leichten Einriss hat, so ist der gesamte Querschnitt stark Bruch gefährdet. Betrachtet man beispielsweise ein Wattestäbchen mit Kunststoff Schaft, so ist dieser Schaft in der Regel hohl und dennoch knickt er nicht so leicht. Wenn man nun aber diesen Schaft nur leicht einkerbt und das Stäbchen so biegt, dass die Kerbe gedehnt wird, bricht das Stäbchen selbst bei geringster Belastung. Prüft deshalb vor jeder Session durch biegen des Gelenkes in alle Richtungen, ob es Risse gibt, bzw. das Material porös ist und tauscht das Gelenk ggf. aus.
Europin
Der verwendete Europin ist selbstverständlich aus einem Stück mit einem M10- Gewinde gedreht. Dadurch ist der Pin stärker belastbar als bei zweiteiligen M8- Europin- Gewinden sowie gibt es eine Klebestelle weniger, die sich lösen kann. Die Verklebung des Europin sowie des Gewindestiftes erfolgt mit hochfester Schraubensicherung.
Material
Die Kunststoffteile der 211 Base werden im Spritzgußverfahren in hochbelastbaren PA6 (Nylon) hergestellt.
Erhältliche Farben: Schwarz (weiß und neon gelb voraussichtlich ab Januar verfügbar)
Metallteile aus S316 Edelstahl (V4A)
Einsatzbereich
Aufgrund des Gummigelenkes eignet sich die 211- Base insbesondere dann, wenn es kabbelig ist, bzw. viel gesprungen wird und härtere Schläge abgefangen werden müssen. Im Kabbelwasser wirkt das Gummigelenk ähnlich wie eine Federgabel beim Fahrrad, sodass Unebenheiten weggebügelt werden. Aufgrund der extrem niedrigen Bauhöhe braucht sich das System nicht vor einem Performance orientierten Tendon- Mastfuß zu verstecken. Hohe Geschwindigkeiten erreicht man aus einer ausgewogenen Balance zwischen Power und Kontrolle. Die 211- Base bietet über seine niedrige Bauhöhe die erforderliche Power und macht diese durch ihr gedämpftes Gummigelenk kontrollierbar. Dementsprechend ist die 211- Base gleichermaßen für den Einsatz in der Welle sowie im Flachwasser geeignet. Einzig allein im Schulungsbetrieb würde ich aufgrund der deutlichen einfacherem Handhabung einem Mastfuß mit Kardangelenk den Vorzug geben.
Setup
Standardmäßig kommt das Mastfußsystem mit einem Doppelnutstein. Dieser wird mittels der mitgelieferten Madenschraube in der Mastschiene fixiert. Die Mastschiene eines Serienboards ist aus Glasfaserverstärktem Polyamid gefertigt und damit extrem belastbar. Die Fixierung ist also unbedenklich. Dennoch bei Customboards können auch selbstgebaute Mastschienen unbekannter Belastbarkeit verbaut sein. Sollten Sie sich also nicht sicher sein, fragen Sie beim jeweiligen Hersteller nach. Das System kann um beliebig viele Nutsteine erweitert werden, sodass das der Perfekte Trimm dauerhaft gespeichert bleibt.
Installation
1. Einsetzen und positionieren des Doppelutsteins in die Mastschiene.
(Es können mehrere Nutsteine in der Mastschiene fixiert werden)
2. Auflegen der Unterlegscheibe über dem freien Gewinde des Doppelnutsteins
3. Einschrauben der Mastbase in das freie Gewinde des Doppelnutsteins. Darauf achten das die Löcher über der Mastschiene mittig ausgerichtet sind.
4. Aufstecken der Sicherungsabdeckung.
Die Sicherungsstifte verhindern das sich die Abdeckung von der Base löst.
Die Deinstallation läuft in umgekehrter Reihenfolge. Zum Lösen der Sicherungsabdeckung jeweils mit den Fingern in die Mastschiene unter die Abdeckung greifen und die Abdeckung mittels einer Wippbewegung lösen.
Alternativ:
Die 211 Base kann auch wie jeder andere 1- Bolzenmastfuß verwendet werden. Hierzu einfach den Nutstein in die Mastschiene führen und den Mastfuss drehen bis dieser fest sitzt. In diesem Fall könnte auf eine fixierung der Madenschraube sowie des Covers verzichtet werden. Das Gewicht der 211 Base beträgt dann weniger als 230 gr sowie bietet bei Ungewissheit über das optimale Setup ein einfacheres justieren. Eine derartige Verwendung geht jedoch mit den zuvor genannten Nachteilen eines jeden 1- Bolzen Mastfußes einher!